Herr Maffioretti, wieso hat die Uefa Synlab als bevorzugten Partner für die Corona-Tests ausgewählt?
SO TESTET DIE UEFA AUF COVID-19
Mattia Maffioretti, GM SYNLAB Schweiz
BLICK: Herr Maffioretti, wieso hat die Uefa Synlab als bevorzugten Partner für die Corona-Tests ausgewählt?
Mattia Maffioretti: Die Uefa hat ein klares medizinisches Protokoll, das Anforderungen auf sehr hohem Niveau erfordert. Und mit uns hat sie einen Partner gefunden, der diese decken kann und auch fähig war, dieses Projekt in einer sehr kurzen Zeit umzusetzen.
Was erwartet die Uefa? Wir sind verantwortlich von der Probenahme bis zur Übermittlung des Ergebnisses.
Wie müssen wir uns so ein Test-Prozedere vorstellen? Wir bekommen einen genauen Zeitplan und eine Liste mit allen zu testenden Personen, also Mannschaft und Staff. Dann kontaktieren wir den medizinischen Verantwortlichen der Mannschaft und einigen uns auf einen Ort, den wir zum Testen einrichten. Dann testet ein Team alle Personen. Die Tests werden dann in eines der drei Hauptlabors in der Schweiz gebracht.
Aus wie vielen Leuten besteht das Testing-Team? Es gibt einen Test-Manager und eine bis vier Krankenschwestern.
Wie lange geht der Test? Einige Minuten pro Person. Wir versuchen in bis zu vier parallelen Slots die ganze Mannschaft plus Staff zu testen und haben für die gesamte Probenahme maximal zwei Stunden zur Verfügung.
Wo werden die Tests durchgeführt? Dort, wo die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können. Generell testen wir im Hotel, aber manchmal auch direkt im Stadion oder im Einzelfall zu Hause.
Wie lange geht es von der Probenahme bis zum Resultat? Bis zu 24 Stunden. Es kommt auf unsere Kapazitäten an. Wir testen nicht nur für die Uefa.
Läuft auch mal was nicht nach Plan? Einmal hatte das Flugzeug der in die Schweiz reisenden Mannschaft Verspätung. Unser Test-Team war bereits am ausgemachten Ort installiert und quasi mit Tupfer bereit. Also mussten wir spontan umorganisieren, um die Resultate termingerecht liefern zu können. Ich sage Ihnen jetzt aber nicht, um welches Spiel es sich handelte (lacht).
Gibt es auch eine lustige Geschichte bei all dem Stress? Einmal wurde ein Spieler vom Testing-Team nach seinem Namen gefragt. Der Spieler war irritiert, dass er nicht erkannt wurde. Er gab dann aber der Schutzmaske die Schuld und nicht den Mitarbeitern.
Arbeiten Sie auch für nationale Verbände, etwa für den SFV? Ja. Aber auch für andere Sportorganisationen und für Firmen. Sport ist wichtig, gerade auch in diesen Zeiten. Wir möchten dabei helfen, die Uefa-Wettbewerbe in einer sicheren Umgebung stattfinden zu lassen.